Warum arbeitet die CAPCom AG nicht nur mit TYPO3 sondern auch mit WordPress? Beides sind doch bekannte CMS Systeme und sollte da nicht Eines reichen? Wie so häufig kann man nicht diesen einfachen Weg gehen, sondern muss sich mit dem Ursprung der beiden Systeme und den Zielen und Vorstellungen der Kunden beschäftigen, um das passende System auszuwählen.
Wir haben vier Punkte ausgewählt, die dabei helfen können, das richtige CMS auszuwählen.
Umfang der Website
Erster Punkt, der uns bei der Entscheidung hilft, ist der Umfang der Webseite. WordPress ist in seinem Ursprung für das Verwalten von Blog-Beiträgen gebaut worden. Es gibt in WordPress keine Unterseiten, alles landet an einer Stelle. Für Blogs, die in der Regel einmal erzeugt werden und dann eher archiviert werden, ist das eine brauchbare Lösung, man sieht die zuletzt bearbeiten Beiträge, die anderen werden nur selten benötigt. Auch für kleine Webseiten mit einem oder zwei Dutzend Seiten ist das im Backend überschaubar.
Sollen auf der Webseite mehrere Produktschienen oder Abteilungen dargestellt werden oder eine tiefergehende Struktur, dann bietet TYPO3 mit seiner fest im Backend verankerten Strukturierung eine einfachere Handhabung. Eine Unterseite wird einfach als Unterseite angelegt und der Zusammenhang für z.B. das Menü ist hergestellt. Damit sind hunderte von Seiten leicht zu managen.
Leistungsfähigkeit der Rechteverwaltung
Bei TYPO3 ist eine tiefgehende Rechteverwaltung von Hause aus integriert. Diese ist nicht nur eindimensional ausgelegt sondern kann passend zu den Wünschen des Kunden angepasst werden. Administratoren, Arbeitsgruppen, Redaktionen oder Einzelkämpfer können nicht nur auf Bereiche im Seitenbaum sondern auch funktional konfiguriert werden. Auch Frontend und Backend Benutzer werden unterschieden.
WordPress kommt mit einer einfachen und überschaubareren Menge an Berechtigungen, auch hier dem Ursprung als Blog-System geschuldet. Grob gesagt gibt es Administratoren, Redakteure und Teilnehmer. Für ein kleines Team eine völlig ausreichende Auswahl an Berechtigungen. Natürlich kann man WordPress mit Plugins um deutlich komplexere Berechtigungssysteme erweitern, wir haben uns hier aber auf die vom Grundsystem gelieferten Funktionen beschränkt.
Anzahl vordefinierter Designs
Das Design der Webseiten ist grundsätzlich unabhängig vom verwendeten CMS. Ob es um die Wiederverwendung von Komponenten oder Responsive geht, beide Systeme können das problemlos umsetzen und bieten alle notwendigen Funktionalitäten. Hier muss man heutzutage auf das CMS keine Rücksicht nehmen. WordPress bietet aber einen umfangreichen Fundus an Themes, die einen schnellen und kostengünstigen Einstieg ermöglichen.
Planbarkeit der Aktualisierungen
Beide Systeme lassen sich einfach aktualisieren und dank Open-Source ist der Zugang zu den Updates kostenfrei. Der Unterschied liegt in der Planbarkeit der Aktualisierung des laufenden Systems. WordPress verfügt über keine Roadmap. Dies macht die regelmäßige Prüfung auf Aktualisierungen unabdingbar und deren frühzeitige Planung unmöglich. TYPO3 mit dem Ziel ein Enterprise CMS zu sein, bietet hingegen hier eine Roadmap, die die Daten der zukünftigen Versionen inkl. der Supportdauer genau vorgibt und damit eine Planung von Aktualisierungen ermöglicht. Zwischengeschoben werden selbstverständlich Sicherheitsupdates, die bei beiden CMS System nach Bedarf erfolgen.
Da dies natürlich nicht alle Kriterien und Anforderungen abdeckt, beraten wir unsere Kunden individuell und entscheiden uns dann mit dem Kunden zusammen und je nach Bedürfnis für TYPO3 oder WordPress.
Zur Überwachung unserer Server setzen wir seit langem auf Nagios, das die Administratoren mit Meldungen über E-Mail und SMS versorgt. Seit über 15 Jahren erfolgt das mit einem seriell an einen Steuerrechner verbundenen Mobiltelefon. Um diese technisch veraltete Lösung günstig unter Wiederverwendung der alten Softwareinfrastruktur zu aktualisieren, begann das Projekt 'Wir bauen ein SMS Gateway'.
Günstig bezieht sich hier nicht nur auf den Preis ( Rechner + 'fertiges' SMS-Gateway) sondern auch auf ökologische Werte: der PI mit HAT verbraucht viel weniger Strom und Rohstoffe.
Auf der Einkaufsliste landeten:
1 x Raspberry Pi 4 Modell B Kit ( 4GB RAM, SD-Karte, Netzteil, Kühler etc)
1 x HiFiBerry Universal Case für Raspberry Pi 4 & Hats
Grundinstallation des PI
Auf die SD-Karte wird ein Raspberry Pi OS installiert oder das mitgelieferte wird verwendet. Es erfolgte eine Grundinstallation (Passwörter, SSH Remote Zugang, etc.) wobei der PI mit Maus, Tastatur und Monitor verbunden wurde - später im Betrieb braucht es das nicht. Eine passende SIM Karte wird benötigt (Standard-SIM/Klassik-SIM) und in der Halterung auf dem HAT eingebaut. Vorher ist es empfehlenswert die Nutzung der PIN auf der Karte abzuschalten, am einfachsten in einem normalen Mobiltelefon.
Case-Modding
Das Case-Modding ist notwendig um Zugang zum USB-Anschluß (HAT) zu bekommen, die Antenne nach draußen zu führen und damit der PI mit aufgeschraubtem HAT ordentlich im Case sitzt. Die Antenne bzw. das 'interne' Anschlußkabel wird an dem mit 'MAIN' [5] bezeichneten Anschluß angeschlossen.
Den HAT auf den PI stecken und schrauben, die Positionen für den USB-Anschluß[1] und den Audio-Ausgang des HAT's[2] anzeichnen und auch eine Stelle für die Antenne[3] festlegen. Das Loch für die Antenne kann man mit einem 8mm Metallbohrer erzeugen, für USB und Audio den Dremel oder die Metallfeile nach Vorarbeiten mit einem 4mm Bohrer. Natürlich vor den Arbeiten den PI mit dem HAT wieder ausbauen, um Unfälle zu vermeiden.
Konfiguration des LTE HAT
Per
sudo raspi-config
in der Konfiguration die Nutzung des Seriellen Interfaces als Konsole abschalten, aber die serielle Hardware aktiv lassen.
Wir brücken die Pins PWR und 3V3[4] damit der HAT automatisch beim Starten des PI die GSM Verbindung aufbaut.
Der LTE HAT wird mit dem mitgelieferten kurzen USB Kabel[6] mit dem PI verbunden. Es sollten dann 6 Linux devices erzeugt werden:
/dev/ttyUSB0 - GPS NEMA Port
/dev/ttyUSB1 - AT Port (das ist der Port den wir für unsere SMS-Software benötigen)
/dev/ttyUSB2 - Modem ppp-dial Port
/dev/ttyUSB3 - Audio Port
/dev/ttyUSB4 - Netzwerk Port
Ab dann sollte per minicom -D /dev/ttyUSB2 das Absetzen eines 'AT' Befehls ein 'OK' zurückliefern. Weitere Hilfestellungen gibt natürlich das Handbuch des Herstellers. Bei uns wurde dann noch gammu konfiguriert, das in unseren Scripten für das Versenden der SMS Nachrichten verwendet wird.
Eine wichtige Eigenschaft erfolgreicher kommerzieller Webseiten ist die optimale Darstellung gegenüber Suchmaschinen, gemeinhin als Suchmaschinenoptimierung (SEO - Search Engine Optimization) bezeichnet. Einige TYPO3 CMS Extensions helfen unseren Kunden, ihren Webauftritt für die Suchmaschinen gut aussehen zu lassen und auch entsprechende Probleme zügig zu finden und zu beseitigen.
SEO ist keine einmalige Sache, daher ist die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen nur ein guter Anfang für eine erfolgreiche Kampagne. Kontinuierliche Optimierung und Anpassung sind bei SEO Pflicht.
SEO - für die Übersicht und eine Sitemap.xml
Optimal für Suchmaschinen ist die Einrichtung einer maschinenlesbaren Übersicht über die Seiten der Website. Die System Extension SEO stellt das beim TYPO3 CMS zur Verfügung und bietet außerdem eine übersichtliche Darstellung des Seitenbaums. Diese Extension verwenden wir gerne als 404-Fehlerseite, um dem Nutzer eine einfache Möglichkeit zu bieten, sich wieder zurecht zu finden.
Weiterleitungen - damit nichts falsch läuft
Damit Suchmaschinen und Kunden nicht den falschen Weg nehmen, gibt es in TYPO3 CMS die Weiterleitungen (Redirects). Ob über die Google Search Console Meldungen auftauchen, dass Seiten nicht erreicht werden und die dann manuell eingetragen werden oder ab TYPO3 CMS v10 automatisch Weiterleitungen eingetragen werden, wenn Seiten umziehen oder umbenannt werden, das Ziel ist immer, weder den Besucher noch die Suchmaschine ins Leere laufen zu lassen.
Einfaches Überwachen der internen und externen Links
Mit dem Link Validator kann man einfach und kostengünstig kaputte Links aufspüren. Nicht nur interne, sondern auch externe Links können damit regelmäßig, oder auf Anfrage geprüft werden. Nichts ärgert einen Besucher mehr, als nach Anklicken eines fehlerhaften Links im Nirvana zu landen.
Eine kostenfreie Methode, die Qualität der Webseite zu prüfen
PageSpeed Insights ermöglicht eine gute Überwachung der Qualität der Webseite mit Hilfe des bekannten Tools von Google. Während man als Webentwickler eine einzelne Seite manuell prüfen kann und dabei auch genauere Hinweise erhält, dient die TYPO3 CMS Extension der kontinuierlichen Überwachung und Analyse.
WebP images - kleine schnelle Bilder
Mit der Extension Create a WebP copy for images liefert man automatisch alle Bilder des Webauftritts in dem neuen, platzsparenden von Google und On2 entwickelten WebP - Format aus. Zusätzlich zu unserem Ansatz, Bilder in optimierten Größen und Anschnitten für die einzelnen Breakpoints des Responsive Designs auszuliefern, kann man mit WebP das Laden der Webseiten beschleunigen und ein paar Bonuspunkte beim Rating durch PageSpeed Insights sammeln.
Optimierte Auslieferung der Seiteninhalte
Auch das Zusammenfassen von CSS- und JavaScript-Dateien mit der Extension CSS/Javascript Minificator, Compressor And Concatenator erhöht die Qualität des Webauftrittes aus Sicht der Suchmaschinen. Hierbei geht es um die Anzahl der Dateien, die ausgeliefert werden, beziehungsweise um die Anzahl der dafür nötigen Kontakte zwischen Browser und Webserver. Wie immer ist das große Ziel, die Webseite so schnell wie möglich auszuliefern und eine erste Interaktion zu ermöglichen.